Trennung und Scheidung von NarzisstenInnen, —>Umgang & Sorgerecht, Jugendamt & Familiengericht
- christine-steinlei
- 11. Okt. 2024
- 14 Min. Lesezeit
Eine Trennung oder Scheidung ist ein emotional aufreibender und organisatorisch aufwendiger Prozess für alle Beteiligten, gerade dann, wenn Kinder betroffen sind. Als langjährige pädagogische Mitarbeiterin im Jugendamt, Prozessbeteiligte in strittigen Familiengerichtsfällen und psychologische Begleiterin und Beraterin in verschiedensten Trennungs- und Scheidungskonstellationen habe ich in über 15 Jahren die unterschiedlichsten familiären Dynamiken beobachtet und eine Vielzahl an komplexen Erfahrungen sammeln können.
Eines jedoch kann ich aufgrund meiner Expertise mit Sicherheit sagen:
Bei der Trennung von einer Person mit narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen bekommen die anstehenden Herausforderungen und Schwierigkeiten noch einmal eine besondere Qualität und Dynamik. Sie bringen die Beteiligten schneller und intensiver an ihre emotionalen und häufig auch körperlichen Grenzen.
Beratungseinheiten mit dem Jugendamt und familiengerichtliche Verfahren mit einem narzisstischen Elternteil neigen dazu, in einem rasanten Tempo hochstrittig zu werden.
In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über die Trennung von einer solchen Person wissen musst, insbesondere auch, wenn Kinder betroffen sind.
Der Begriff „Narzissmus“ wird seit einigen Jahren oft leichtfertig für bestimmte Verhaltensmuster verwendet, die z.B. durch übertriebene Selbstbezogenheit und Grandiosität, gesteigertes Verlangen nach Anerkennung und mangelnde Empathie gekennzeichnet sind. Ein Narzisst/eine Narzisstin wird häufig so dargestellt, als meine er/sie von sich, er/sie sei besser als alle Andere. Auf der anderen Seite punkten solche Personen häufig mit Charisma, Extrovertiertheit, Intelligenz, Charme, guter Optik und Humor und können so schnell die Sympathie des Gegenübers für sich gewinnen. Dies sind nur einige von vielen beschriebenen, typischen Charakterzügen.
Aber: Eine tatsächliche, narzisstische Persönlichkeitsstörung ist eine klinisch diagnostizierbare, psychiatrische Erkrankung. Im ICD-10, dem Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation wird sie unter der Kategorie „F60.8. Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen“ aufgeführt. Im Klassifikationssystem der American Psychiatrie Association (DSM-5) ist sie sogar als selbstständiges Störungsbild definiert. In jedem Fall geht es hier nicht um einzelne, störende Charaktereigenschaften, sondern um ein psychiatrisch relevantes und stark ausgeprägtes Krankheitsbild.
Es handelt sich um eine andauernde und grundlegende Störung des Selbstwertgefühls. Obwohl der Narzisst/die Narzisstin sich nach außen häufig übertrieben selbstbewusst gibt, wird das eigene Ich innerlich in Wirklichkeit stark abgelehnt. Betroffene streben nach ständiger Aufmerksamkeit und Anerkennung, und dies auf Kosten der Menschen in ihrem nahen Umfeld.

Was sind typische Kennzeichen von narzisstischen Persönlichkeiten?
Empathielosigkeit: Mangelnde Fähigkeit, Gefühle und Bedürfnisse Anderer richtig zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren; fehlende Feinfühligkeit; Rücksichtslosigkeit; intuitiv ausschließlich eigene Interessen im Fokus
Emotionale Ausbeutung, Dominanz und Kontrolle in zwischenmenschlichen Beziehungen: Manipulation des Gegenübers und dessen Gefühlen, um eigene Ziele zu erreichen und den eigenen „Ego“ zu erhöhen; psychologisch bedenkliche Mittel wie Unterdrückung, Gaslighting, Lügen, Vorteilsnahme, psychische Schwächung, oft auf sehr subtile Art und Weise; seelische Gewalt, z.T. körperliche Gewalt
Instabilität und Störung des Identitäts- und Selbstwertgefühls: Minderwertigkeitsgefühle, die oft durch übertriebene Selbstsicherheit kompensiert werden; mangelnder Selbstwert; übertriebene Vergleiche zur Selbstdefinition; fehlende Anpassungsfähigkeit und Selbstregulationsstrategien - Oft Extrem zwischen Grandiosität (Selbstüberschätzung) und schwelender Anspannung (Selbstunterschätzung); Wut und scharfe, ausfällige Attacken bei subjektiv empfundener Kränkung
Gesteigertes Bedürfnis nach ständiger Selbstbestätigung und Anerkennung:
Übermäßiger Geltungsdrang; Verlangen nach Bewunderung und ständiges Bestreben, im Zentrum der Aufmerksamkeit anderer zu stehen und diesen zu imponieren
Emotionale Distanziertheit und Mangel an Nähe: Fehlen grundlegender zwischenmenschlicher Kompetenzen; Beziehungen dienen ausschließlich der eigenen Selbstwertregulation; Oberflächlichkeit; kein ehrliches Interesse; kaum in der Lage, echte emotionale Wärme zu geben
Erhöhte Verletzlichkeit und Kränkbarkeit; Unsicherheit und Misstrauen ggü. anderen Menschen; Angst vor negativer Beurteilung
Mglw. „Größenwahn“: Größengefühl in Bezug auf die eigene Einzigartigkeit, Wichtigkeit und die eigenen Leistungen; ausgeprägte Phantasien hinsichtlich grenzenlosem Erfolg, Macht, Status, Schönheit und perfekter Liebe; Überzeugung von sich, einen besonderen Status zu haben; Prahlerei, Hochstapelei, ohne dass der Person seine eigene Motivation bewusst ist
Unersättliche Ansprüche und Erwartungen; oft arrogantes und überhebliches Verhalten oder auch schüchterne und bescheidene „Fassade“
Neid: Neidisch auf Andere oder die Person glaubt übertrieben häufig, andere seien neidisch auf ihn/sie
Tatsächlich: Innere Leere, geringe Gefühlstiefe, Gefühl von Sinnlosigkeit
Du hast den Verdacht, eine nahe Person in deinem Umfeld oder sogar dein/e Ex-)Partner/ (Ex-)Partnerin oder der Vater/die Mutter deiner Kinder weist eine Vielzahl der beschriebenen Verhaltensweisen auf und könnte ein Narzisst/eine Narzisstin sein?
Evtl. manipuliert die Person dich und die gemeinsamen Kinder mit seinem Verhalten und du merkst, dass dir das nicht gut tut?
info@christinesteinleitner.de
Dann melde dich zu einem Orientierungsgespräch bei mir.
Das Wichtigste:
Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist nicht heilbar und nur sehr begrenzt behandelbar!
Es handelt sich um ein komplexes Zusammenspiel von genetischen, neurobiologischen und psychosozialen Faktoren und festigt sich im Laufe des Heranwachsens eines Menschen.
Eine Partnerschaft, Ehe und Familie mit einem Narzissten/einer Narzisstin kostet dem Gegenüber Unmengen an Energie und bedeutet bedingungslose Selbstaufgabe. Sie ist eine einzige Achterbahnfahrt aus schlimmen Krisen und wiederkehrenden Versprechungen und Versöhnungen, vergleichbar mit einer Sucht.
Für die weiteren Familienmitglieder ist sie immer toxisch und zerstörerisch!
Es gibt auch toxische Beziehungen ohne narzisstische Verhaltensweisen, aber keinen Narzissmus ohne Toxic!
Sich aus einer solchen, andauernden Manipulation zu befreien, ist ein enormer Kraftakt. Die pausenlose psychische Inanspruchnahme durch den Partner hinterlässt häufig schwere Wunden bis hin zu posttraumatischen Belastungssymptomen beim Partner und auch bei den Kindern. Oftmals geht es dem Opfer - im Gegensatz zu Menschen, die sich aus einer gesunden Beziehung lösen - erst einmal emotional schlechter als besser durch den Verlust, obwohl die Beziehung selten auf Augenhöhe stattfand und man rational weiß, dass eine Trennung das Beste für einen selbst und die Kinder ist. Man fühlt sich getäuscht, Gedanken über Wahrheit und Lüge fahren Achterbahn, viele Fragen bleiben ungeklärt und das Energielevel geht gegen Null.
Auch das Verständnis von Außenstehenden lässt oftmals zu wünschen übrig, denn die ständige Fixierung auf den Partner, seine Meinung und Wünsche, ist auch für das Umfeld sehr anstrengend. Von außen betrachtet hat die Beziehung vielfach mehr Tiefen als Höhen erlebt.
Sind Kinder im Spiel, ist die Herausforderung noch einmal größer, denn neben der Befreiung aus dem narzisstischen System möchte man den Nachwuchs schützen, damit er die Trennung möglichst unbeschadet übersteht.
Eines ist klar: Ein Narzisst will nicht verlassen werden, denn dies entspricht nicht seiner Wertevorstellung von sich selbst. Er wird alles dafür tun, den Status-Co aufrechtzuerhalten und dazu gehören auch sämtliche unfairen Mittel und Wege, inklusive Beeinflussung und Manipulation des Partners und der Kinder!
Du trägst dich mit Trennungsgedanken und benötigst Hilfe und Beratung im Klärungsprozess? Gerade in einer toxischen Beziehung ist es wichtig, dass du dir dafür Unterstützung suchst! Melde dich gerne bei mir für ein kostenloses Kennenlerngespräch!
Folgende Tipps können dir bei der Trennung helfen

Akzeptiere die Situation, wie sie ist!
Der Schlüssel für die Trennung von einer narzisstischen Person ist, die Situation zu akzeptieren.
Schaue den Tatsachen ins Auge: Der Narzisst/die Narzisstin ist wie er/sie ist. In einer Partnerschaft mit einer solchen Person ist Hoffnung auf echte Liebe und Zuneigung fehl am Platz. Auch nach noch so vielen Diskussionen wird dein Partner/deine Partnerin dich nicht verstehen. Er/Sie wird sich niemals für dich oder die Kinder ändern. Niemand wird ihn/sie jemals dazu bringen, auch nicht du. Je länger du dich an die Hoffnung auf Veränderung klammerst, desto länger wirst du in der toxischen Partnerschaft verharren.
Das Einzige, worüber du Gewissheit haben solltest ist, dass dieser Mensch dir nicht gut tut und nicht in dein Leben gehört.
Verabschiede dich von der Illusion, dass eure Trennung vernünftig oder gar harmonisch ablaufen können wird. Nach einer solchen ungesunden Beziehung ist dies eine eher unrealistische Annahme.
Die Situation so zu akzeptieren wie sie ist, ist der Start in dein selbstbestimmtes Leben!
Bleib bei dir selbst!
Schlage einen ganz anderen Weg ein: statt dich ständig mit deinem Partner/deiner Partnerin zu beschäftigen, schaue auf dich selbst: Wer bin ich? Wofür stehe ich? Was macht mich aus, was sind meine Wünsche und Träume und wo sind meine Grenzen? Welche unbewussten Muster trage ich ihn mir, die mich zu einem attraktiven Partner für eine narzisstischen Menschen machen?
Ein gutes und starkes Bewusstsein für dich selbst ist der beste Schutz gegen narzisstischen Missbrauch.
Kümmere dich bestmöglich um dich!
Nur ein stabiler und ausgeglichener Elternteil kann die Bedürfnisse seines Nachwuchses erkennen und richtig erfüllen. Es ist wichtig, in gutem Kontakt zu deinem Kind zu bleiben und das geht am besten mit möglichst wenig Stress von außen.
Sei gut informiert!
Vielen Opfern ist schon vor einer Trennung unbewusst klar, dass sie sich und die Kinder aufgrund des mglw. aggressiven und unvorhersehbaren Verhaltens des Partners bestmöglich schützen werden müssen. Häufig dauert es deshalb Jahre, bis den den Mut finden, aus dem System auszusteigen.
Beschäftige dich - auch wenn es schmerzhaft ist - vorab so gut als nur möglich mit dem Thema und den psychologischen Dynamiken dahinter. Informiere dich über gängige Verhaltensmuster und Strategien und tausche dich mit anderen Betroffenen über ihre Erfahrungen aus. Suche dir für dich geeignete Literatur, lese Beiträge und Erfahrungsberichte.
Das Wichtigste: Hole dir rechtliche und fachliche Beratung ein.
Kommuniziere so klar wie möglich!
Wenn ihr gemeinsame Kinder habt, kannst du während der Trennungsphase nicht die empfohlene „Kein-Kontakt-Regel“ praktizieren. Aber beschränke den Kontakt konsequent auf das Nötigste. Und: Sei so klar wie möglich in deiner Kommunikation. Lasse dich nicht in Diskussionen verwickeln. Spreche - wenn nötig - nur vor Zeugen mit ihm/ihr. Komm auf den Punkt. Das alles setzt voraus, dass du selbst ganz genau weißt, was du willst. Das alles kann man lernen.
Dein Escape-Plan
Wenn du wirklich zum Gehen entschlossen bist, solltest du dir vorab einen möglichst genauen Plan machen. Wo und wie willst du nach der Trennung mit deinen Kindern leben? In welcher Wohnung, welchem Haus, welcher Stadt? Was ist das Beste für deine Kinder und dich und was ist praktikabel?
Suche dir Helfer! Freunde, Familienmitglieder, ein Anwalt/eine Anwältin für Familienrecht, einen Coach.
Je klarer du vor der Trennung von einem Narzissten/einer Narzisstin deinen Weg aus der Beziehung planst, desto besser wird er dir gelingen!
Lasse los - Stück für Stück!
Die Trennung von einer narzisstischen Person ist ein harter Weg. Dieser Weg führt über dich selbst. Richte den Fokus auf dich, lasse den narzisstischen Partner Stück für Stück los. Es klingt leichter als es ist. Aber es ist möglich!
Du willst mehr darüber erfahren, wie das gelingen kann? Ich unterstütze dich gerne!
Wie verhält sich ein Narzisst / eine Narzisstin während einer Trennung?
Endlose Versprechungen: „Du bist alles für mich“, „Ich werde mich ändern“, etc.
Der Narzisst/die Narzisstin wird dir alles versprechen, um nicht verlassen zu werden. Er/sie wird sein „Love-Bombing“ wie in der Anfangszeit einsetzen und dich mit Liebesschwüren überschütten. Er/sie könnte eine Therapie vorschlagen oder gravierende Veränderungen ankündigen. Dein Partner/deine Partnerin wird dir nun all das zu hören geben, worauf du so lange gewartet hast. Es beginnt eine endlose Schleife über Realität und Täuschung in deinem Kopf. Aber in einem kannst du sicher sein: Den Worten werden keine Taten folgen und die nächste schlechte Phase aus Terror und Manipulation kommt schneller als du denkst.
Narzissten nutzen Worte wie eine Waffe. Sie spielen mit ihrem Gegenüber, lesen ab, was die Bedürfnisse sind und sagen dann genau das, was du hören willst. Aber nicht, weil sie dich oder die Familie lieben sondern mit dem Ziel der Abhängigkeit, Bereicherung und Macht.
Paartherapie und Mediation
Auch diese beiden Möglichkeiten gehören zum Repertoire an Versprechungen, von denen du vielleicht ganz gerührt bist und wieder Hoffnung schöpfst. Beides sind hervorragende Methoden um als Paar wieder zueinander zu finden oder eine Trennung, auch mit Kindern, möglichst konstruktiv zu bewältigen. Aber: Bei einem narzisstischen Partner solltest du zurecht skeptisch sein. Ein solcher Vorschlag dient in der Regel nur dazu, dich länger in der Abhängigkeitsbeziehung zu halten bzw. dich dahin zurückzuholen. Durch seine/ihre Taktiken wird es ihm/ihr vermutlich auch während des Beratungsprozesses gelingen, dich und deine berechtigten Interessen ins Leere laufen zu lassen. Häufig wird die Therapie auch abgebrochen, weil die narzisstische Person sich nicht verstanden fühlt, keinen Sinn darin sieht oder die Berater nicht ernst nimmt. Höre auf dein Gefühl, ob es stimmig für dich ist, in einen solchen Prozess noch einmal Energie zu investieren.
Drohungen und Abwertungen - Kinderbetreuung als Machtinstrument
Desto weniger Erfolg die genannten Versprechungen erzielen und desto konkreter du die Trennung verbalisierst, desto schneller wendet sich das Blatt: Der Narzisst/die Narzisstin realisiert, dass du nicht mehr wie vorher zur Verfügung stehst und du aus dem System ausgestiegen bist (selbst wenn du Trennung von ihm/ihr ausgeht). Es folgen offene Konfrontationen, Provokationen und Machtspiele. Spätestens im Verlauf der Trennung kommen sicherlich sinngemäße Aussagen wie „Ich mache dich fertig, ich nehme dir die Kinder“ oder „Du wirst kein Geld sehen“, „Ich werde keinesfalls ausziehen“, usw.
Bei gemeinsamen Kindern tut man sich viel schwerer, sich dem zu entziehen und dies nutzt der Narzisst/die Narzisstin schamlos aus.
Trennungskriminalität, psychische, körperliche und finanzielle Formen von Gewalt, hemmungslose Lügen, Verleumdung und falsche eidesstaatliche Versicherungen sind in den rechtlichen Auseinandersetzungen eher die Regel als die Ausnahme. Es geht immer darum, den anderen Elternteil vor den weiteren Beteiligten psychisch zu destabilisieren. Denke daran: Bei nachweislichen Übergriffen wie z.B. beim Stalking gibt es Möglichkeiten nach dem Gewaltschutzgesetz.
Ein Klassiker unter den Drohgebärden ist der Vorschlag der hälftigen Kinderbetreuung (sog. „Wechselmodell“). Atme durch und lasse dich beraten. Bei dieser Äußerung handelt es sich ausschließlich um eine Machtdemonstration. Der Narzisst hat in der Mehrzahl der Fälle weder Lust noch Kapazitäten, diesen Vorschlag praktisch tatsächlich umzusetzen. Ein Wechselmodell erfordert außerdem eine gute Grundbasis zwischen den Eltern und ist nur empfehlenswert und praktikabel, wenn die Eltern noch einigermaßen sinnvoll miteinander kommunizieren und verhandeln können. Im Streitfall entscheidet ein Familiengericht zum Wohle des Kindes.
Suche dir so früh wie möglich anwaltschaftliche und emotionale Unterstützung, die dich durch die Trennung begleiten und lerne, für deine Bedürfnisse einzustehen.
Aufmerksamkeit binden
Die kleine Schwester des Stalking ist es, immer wieder deine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Durch Handlungen, die dich aus der Bahn werfen, durch provokante Nachrichten, die dich um den Schlaf bringen oder Provokationen, die in Dauerdiskussionen enden.
Es gibt zahlreiche Methoden, einigermaßen gesund damit umzugehen. Versuche deine innere Einstellung zu ändern: z.B. deine Empörung in Form von „Das gibt es doch gar nicht!“ in ein „Doch das gibt es! Und jetzt schaue ich, wie ich damit umgehe“ umzuwandeln. Das ist eine Frage der Übung, aber gerade im Trennungsprozess mit einem Narzissten/einer Narzisstin, in dem du unglaubliche Überraschungen erleben wirst, sehr hilfreich. Wenn du innerlich immer wieder auf diese Themen einsteigst, kostet dir das zu viel Zeit und Energie. Diese kannst du viel besser in dich und deine Kinder investieren.
Du möchtest mehr von den genannten Methoden kennenlernen? Erfahren, welche frühen Erfahrungen dahinterstecken könnten und lernen, wie du jetzt gesunde Grenzen ziehst und deinen Selbstwert stärkst? Dann melde dich bei mir!
Und: Der Narzisst/die Narzisstin gegenüber seinen Kindern
Super-Mummy/Daddy vs. Null Bock
Narzisstische Elternteile reagieren typischerweise nach einer Trennung mit einem der beiden Extreme:
Entweder sie drehen völlig auf und sind plötzlich großzügig mit Aufmerksamkeiten, Geschenken, Belohnungen, etc. Sie setzen kaum Grenzen und verbringen Zeit mit ihrem Nachwuchs wie nie zuvor.
Oder sie haben ganz offensichtlich keine Lust auf ihr Kind und können nichts mit ihm anfangen. Sie spannen andere Leute für die Betreuung ein oder stehen nicht verlässlich zur Verfügung.
Beeinflussung von Teenagern
Im Jugendalter sind unsere Kinder aufgrund ihres Abgrenzungsbedürfnisses besonders anfällig für Verführungsversuche und Bestechungen aller Art. In dieser sensiblen Phase lassen sie sich besonders von Konsumgütern und erzieherischer Freiheit, die ihnen der narzisstische Elternteil verspricht, beeindrucken. Hinzukommen können offen zur Schau getragene Diffamierungen des anderen Elternteils durch den Narzissten/die Narzisstin.
Als „Opfer“ kann man tatsächlich erst einmal wenig gegen die beiden beschriebenen Vorgehensweisen des narzisstischen Elternteils tun.
Aber: Ein gutes, offenes Verhältnis mit klaren Regeln und Prinzipien und eine verlässliche und psychisch stabile Beziehung geben Kindern und Jugendlichen die wichtigste Sicherheit! Versuche, so ruhig wie möglich zu bleiben und lasse dich nicht auf den Wettkampf aus gegenseitigem Überbieten ein! Höre deinem Kind aufmerksam zu, frage nach, bleibe aufmerksam und zugewandt. Was Jugendliche in dieser Zeit vor allem brauchen: Vertrauen, Freiraum, Liebe und Offenheit. Kinder sind sehr feinfühlig und spüren oft mehr, als wir ihnen zutrauen. Auch welche Beziehungen auf Dauer verlässlich und stabil sind und welche nicht.
Das Wichtigste:
Eine faire und respektvolle oder gar freundschaftliche Trennung ist mit einem Narzissten/mit einer Narzisstin nicht möglich - nur eine sehr Taktische!
Du benötigst Hilfe bzw. möchtest dich zu dem Thema beraten lassen? Dann vereinbare noch heute einen Termin mit mir.

Tipps für dich und für den Umgang mit deinem Kind
Richte die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse deines Kindes
Kinder befinden sich während einer Trennung immer in einem inneren Konflikt, denn sie verfolgen intuitiv das Ziel, von beiden Eltern geliebt zu werden. Sicher spürt ein Kind aber auch, dass ein narzisstischer Elternteil dazu nicht vollumfänglich in der Lage ist. Es ist hart mitanzusehen, wie sehr Kinder - genau wie du vorher - erfolglos um Anerkennung und Liebe des Narzissten/der Narzisstin kämpfen. Der Wunsch kann nicht aus der Welt geschafft werden, aber du kannst dein Kind bestmöglich stabilisieren. Du unterstützt es am besten, wenn du liebevoll darauf reagierst, es unterstützt, im Gespräch bleibst und möglichst emphatisch verfügbar bist. Schaffe Raum dafür: Plane jeden Tag eine feste Zeit ungeteilter Aufmerksamkeit ein!
Wenn du feststellst, dass dein Kind sich auffällig verhält oder bedrückt und traurig wirkt, solltest du einschreiten und dir professionelle Hilfe zur emotionalen Stabilisierung für dein Kind suchen!
Suche dir ein Netzwerk
Jede positive Entlastung hilft dem Kind. Hole Unterstützung ins Boot. Du musst nicht alles alleine schaffen und auffangen. Suche Menschen, die euch gernhaben, gestalte aktiv Freundschaften, baue dir eine hilfreiches Netzwerk auf. Bitte aktiv um Hilfe, wenn du dich kraftlos oder überfordert fühlst. Denke an das afrikanische Sprichwort: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“.
Verhaltensweisen des Narzissten/der Narzisstin akzeptieren
Es wird immer wieder Situationen geben, in denen du völlig fassungs- und hilflos dem Verhalten des Ex-Partners/der Ex-Partnerin gegenüberstehst und die Schuld und Verantwortung für die Eskalation, zumindest teilweise, bei dir suchst. Es ist wichtig, dass du dir fachliche Beratung und Unterstützung suchst, um deine Muster zu erkennen und nicht aus Bedürftigkeit heraus in die nächste Abhängigkeitsbeziehung gerätst.
Natürlich ist das Verhalten des narzisstischen Elternteils das Gegenteil davon, was du dir für dein Kind und einen gesunden Alltag wünschst. Aber: Bleibe möglichst gelassen und ruhig. Gleiche liebevoll aus, was du an Defiziten feststellst. Bleibe deinen Erziehungsprinzipien treu. Du kannst nichts erzwingen und manches liegt nicht in deiner Macht! Weder dass die übertriebene und unechte Fürsorge aufhört, noch dass der Narzisst sich gegen seinen Willen um sein Kind kümmert oder eben gar keine Interesse hat.
Agieren statt Reagieren
Versuche, dich nicht auf Angriffe und Machtspiele des Narzissten/der Narzisstin einzulassen. Trainiere Ruhe und Gelassenheit und lasse dich nicht so schnell aus der Reserve locken. Einfacher gesagt als getan - denn er kennt vermutlich all deine Triggerpunkte und Schwachstellen und eine defensive Haltung wird ihn möglicherweise erst recht anspornen in seinen Methoden.
Aber: Mache dir immer wieder bewusst, dass das meiste nur leere Drohungen und Kontrollmechanismen sind. Aus deiner Erfahrung weißt du, dass den Worten keine Taten folgen. Die einzige Bindung die er/sie kennt, ist die zu sich selbst. Er /Sie wird sich weder Kritik zu Herzen nehmen noch irgendetwas zu Gunsten von dir oder den Kindern tun.
Bleibe klar und vermeide Diskussionen und Konfrontationen. Devise: Bewusst agieren statt reagieren!
Und: Richte deine Aufmerksamkeit auf dich und dein Inneres. Erfahre mehr über DEINE Gefühle und Bedürfnisse und lerne Grenzen zu setzen - klar, sachlich, straight!
Und zum Schluss:
Die konkrete Situation bei Jugendamt und Familiengericht - was du wissen musst!

Das Elternrecht hängt in Deutschland relativ hoch. Unser Familienrechtssystem und alle fachlichen Beteiligten erwarten - unabhängig von der Vorgeschichte und den Gegebenheiten -, dass die Ex-Partner Paar- und Elternebene trennen und zum Wohle des Kindes kooperieren. Schädigendes Verhalten untereinander oder umfangreiche Manipulation sind schwer nachweisbar und werden vom Familiengericht trotz psychologischer Qualifikationen fälschlicherweise häufig nicht in direktem Zusammenhang mit dem Kind gesehen.
Eine nichtöffentliche Petition im Bundestag zu dem Thema mit dem Namen „Narzisstische Eltern sind eine Kindeswohlgefährdung! Stoppt den Missbrauch! Denn die Kinder sind es WERT!“ scheiterte 2023 mit dem Verweis auf die Länder.
Entsprechende Initiativen gibt es immer wieder. Der Status-Quo ist aber der, dass ein narzisstischer Elternteil nicht per se als Kindeswohlgefährdung bei den Familiengerichten gewertet wird.
Außerdem besteht eine chronische Arbeitsüberlastung und strukturelle Missstände im System. Nicht selten kommt es zwischen den Ex-Partnern zu einer Schuldumkehr (ein bekanntes Muster), weil die manipulativen Techniken des Narzissten/der Narzisstin zur Höchstform auflaufen und er versucht, die Prozessbeteiligten für seine Zwecke zu missbrauchen. Dem Opfer hingegen können ihre Schutzstrategien als Bindungsintoleranz und mangelnde Kooperation ausgelegt werden und so zu Machtlosigkeit und Retraumatisierungen führen.
Reflexionsfähigkeit Im Familienrechtssystem ist nur insoweit gegeben, als der einzelne Verfahrensbeteiligte dazu persönlich in der Lage ist.
Der sinnvollste Weg ist es, mit den Verfahrensbeteiligten zu kooperieren und so die bestmögliche Lösung unter den vorherrschenden Gegebenheiten zu erwirken, d.h.
Informiere dich vorab über die bestehenden Beratungs- und familiengerichtlichen Strukturen
Bereite dich bestmöglich auf jedes anstehende Gespräch im Prozess und jeden gerichtlichen Verfahrenstermin vor
Akzeptiere, was nicht veränderbar ist
Realisiere, was möglich ist
Stärke dich selbst
Positioniere dich strategisch, mit (rechtlicher) Unterstützung und meinem Coaching
Erweitere deine individuellen Handlungsmöglichkeiten, z.B. durch das Erwerben von psychologischen Kenntnissen und Erlernen von deeskalierenden Gesprächstechniken (z.B. Gewaltfreie Kommunikation)
Weiterführende Literatur:
„Gemeinsame Kinder mit einem Narzissten - Wie Sie sich im Umgang mit gemeinsamen Kindern während der Beziehung oder nach einer Trennung gegenüber dem narzisstischen Elternteil verhalten sollen“ von Sven Grüttefien
„Narzisstischer (Ex)-Partner und gemeinsames Kind - Der richtige Umgang mit dem Narzissten für das Wohl des Kindes“ von A.M. Westendorf
„Gemeinsame Kinder mit einem narzisstischen Vater - Wie du Narzissmus in toxischen Beziehungen erkennst und dein Kinder vor, während und nach der Trennung erfolgreich schützt und begleitest“ von Kira Wiesenrath
Denke immer daran:
Freundschaft und Liebe dürfen sich einfach nur gut anfühlen.
Du hast davon das Allerbeste für dein Leben verdient.
Und: Du bist stärker als du denkst. Komme in die Handlung. Gerade jetzt. Denn es geht um DEINE Zukunft und die deiner Kinder.
Wenn du wissen möchtest, ob du dich in einer ungesunden oder toxischen Beziehung befindest, dann mache meinen Test und finde heraus, was für eine Beziehung du führst.

Ich bin Christine, Beraterin, zert. Personal und - Business Coach, Autorin und Dozentin für gesunde und gelingende Beziehungen.
Du möchtest wieder gesunde und gelingende Beziehungen führen?
Dann bin ich deine Ansprechpartnerin.
Deine Christine
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